CHI 2008: A Diary Study of Mobile Information Needs

Welche Informationsbedürfnisse gibt es im mobilen Leben und wie können diese von mobilen Technologien unterstützt werden? Diesen Fragen widmeten sich Timothy Sohn, Kevin A. Li, William G. Griswold, James D. Hollan von der University of California, San Diego.
Dazu haben sie eine Studie mit 20 Probanden durchgeführt. Die Probanden haben dabei über ein Text Message Snippet System ihr persönlichen Informationsbedürfnisse dokumentiert. Dieses System funktioniert so, dass die Probanden eine SMS mit einem Stichwort zu ihrem Informationswunsch an eine Webseite schicken. Im Nachgang mussten die Probanden dann über die Webseite 6 verschiedene Fragen zu dem Informationswunsch beantworten und ihn so spezifizieren.
Die Informationswünsche der Probanden wurden danach in Kategorien unterteilt. Die wichtigsten waren:
* Wissenswerte Bagatellen z.B. Wann starb Bob Marley?
* Routeninformationen z.B. Wie komme ich zu einem bestimmten Punkt?
* Orte z.B. Wo ist die nächste Buchhandlung?
* Informationen über Freunde z.B. Wo sind ist gerade der und der?
* Einkaufen
* Öffnungszeiten
Oft kamen Informationswünsche in Situationen auf, in denen die Probanden bereits beschäftigt waren z.B. mit Auto fahren. Wenn Informationswünsche nicht erfüllt wurden, lag das dann auch zum einen daran, dass die Probanden gerade beschäftigt waren, die Suche nach Informationen zu aufwändig oder die gesuchte Information schon nicht mehr relevant war.
Eine Erkenntnis der Studie ist, dass das mobile Internet, so wie es heute ist, die mobilen Informationsbedürfnisse nicht erfüllt:
* Es ist zu viel Aufmerksamkeit für die Bedienung notwendig und es kann nicht nebenbei benutzt werden.
* Die Bedienung ist zeitaufwändig.
* Es ist schwierig aus der Fülle an Informationen über den Browser eines Mobiltelefons die gesuchte Information zu finden.
Damit mobile Technologien die Informationswünsche erfüllen können, müssen sie auf den Kontext ausgerichtet sein, in dem der Wunsch auftritt. Es muss berücksichtigt werden, dass sie in einer Multitasking-Situation anwendbar sind und vom Anwender nicht zu viel Aufmerksamkeit erfordern. Weiterhin ist es sinnvoll die persönlichen Daten, wie beispielsweise eMails und besuchte Webseiten, eines Anwenders stärker zu berücksichtigen, da diese häufig Anlass für einen Informationswunsch sind, z.B. „Ich habe da was gelesen, kann mich aber gerade nicht mehr so genau daran erinnern.“

Siehe auch

CHI 2008

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