Wocheneinkauf bei Amazon – Ein Selbstversuch

Amazon bietet ja nun neben Büchern und Haushaltsgeräten auch Lebensmittel an. In der Presse hieß es, dass dem Service von Experten ein hohes Potential eingeräumt wird.


Source: amazon.de

Nun war es dieses Wochenende eh so heiß, dass ich eigentlich keine Lust darauf hatte in den Supermarkt zu fahren. Also kam diese Nachricht genau zur richtigen Zeit und brachte mich darauf meinen Wocheneinkauf mal bei Amazon zu versuchen.
Ich muss dazu sagen, dass ich kein Neuling in Sachen Online-Lebensmittelkauf bin. Meine erste Erfahrungen waren aber ehrlich gesagt nicht so toll. Beispielsweise wurden anstatt der 10 bestellten Tomaten 10kg geliefert und der Kurier bestand auf die Abnahme der Ware.
Nun gut – Amazon investiert genug in die Usability des Shops, sodass dieser Fehler wahrscheinlich nicht nochmal passiert. Also Einkaufsliste raus und zu Amazon Wocheneinkauf tätigen. Leider wollte es nicht so recht klappen:
* Es gab nicht alles bzw. es ist schwer bestimmte Sachen zu finden z.B. Orangensaft aus Direktsaft,
* Die Preise sind teilweise deutlich höher als im Supermarkt,
* Es ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und verwirrend, dass Druckerpatronen neben Säften in den Suchergebnissen auftauchen, außerdem leitet die Suchfunktion einen immer wieder mal zu Suchergebnissen für alle Kategorien. Sprich man sucht nach “Äpfeln” und findet das Buch “Vier Äpfel” von David Wagner in dem ein Mann einkaufen geht. Wie sinnig 🙂
* Der Warenkorb wird wegen der vielen Einzelartikel schnell sehr unübersichtlich, so dass es schwer fällt den Überblick zu behalten,
* Das Shopsystem ist nicht wirklich auf Lebensmittel ausgerichtet: Beispiel: “Hüftsteak, Zustand: neu” – Hoffe nicht, dass es auch “Hüftsteak, Zustand: gebraucht” gibt.


Source: amazon.de

* Der Einkauf im Supermarkt ist auch eine Inspirationsquelle fürs Wochenend-Menü. Beispielsweise werfe ich gern mal die Kochpläne über Bord, wenn es frische Pfifferlinge o.ä. gibt. Leider fehlt dass beim Shoppen auf Amazon total. Man wird doch sehr gezielt geführt und die Empfehlungen passen für den Lebensmittelbereich überhaupt nicht.
Am Ende bin ich dann doch in den Supermarkt gefahren und habe mich mit meinem Einkaufswagen durch die Massen gekämpft.
Mein Fazit: Der Lebensmitteleinkauf wird bei Amazon in seiner aktuellen Form genauso ein Schattendasein führen wie bei anderen Online-Shops. Es macht einfach keinen Spass. Der einzige Nutzen ist, dass man sich nicht durch überfüllte Gänge quetschen und an langen Kassenschlangen anstellen muss. Dieser Nutzen wird allerdings schnell durch den Verlust an Inspiration und z.T. deutlich höheren Preisen zunichte gemacht. Es bleibt wohl vorerst dabei, dass Online-Lebensmittel-Handel sich nur für Spezialitäten und besondere Lebensmittel eignet.

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