MuC-UP12: Die Brücke zwischen Anforderungen und Design schlagen

Diana Löffler und Jörn Hurtienne haben in ihrem Vortrag gezeigt, wie sich mit Hilfe von Image-Schemata Gestaltungsentscheidungen treffen lassen.

Image-Schemata sind im Unbewussten angesiedelte wiederkehrende Erfahrungen, die sehr verdichtet sind.

Ein Beispiel für ein Image-Schema ist “Up-Down”. Dies basiert auf unseren Erfahrung mit der Schwerkraft. Dadurch erleben wir den Unterschied von oben sowie unten und übertragen dies auf z.B. auf Interaktionen und Bedienoberflächen.
Die Referenten haben Studien zur Anwendbarkeit von Image-Schemata in unterschiedlichen Fachdomainen, z.B. Heizung oder Business-Software, durchgeführt. Dabei haben sie auf Basis von Listen mit Image-Schemata Interviews durchgeführt, das sprachliche Feedback der Testpersonen den Image-Schemata zugeordnet und nach Zusammenhängen gesucht. Beispiel:

Warm is Up. Cold is Down

Eine Liste von Image Schemata findet sich bei Wikipedia.
Auf Basis dieser Zusammenhänge wurde eine Heizungssteuerung überarbeitet und mit der herkömmlichen Version verglichen. Fazit: die Variante auf Basis der Image-Schemata gewann in allen Ergonomie-Dimensionen (z.B. Effizienz, Effektivität)
Image-Schemata werden im Rahmen der Anforderungsanalyse abgeglichen und bilden Leitlinien für die Konzeption.
Mein Fazit: Image-Schemata orientieren sich an Redewendungen und Erfahrungen aus der realen Welt. Daher sind sie meiner Meinung nach nur in Abhängigkeit vom Sprachraum anwendbar. Aus meiner Sicht beschreiben sie das theoretische Gestaltungswissen, was z.B. in den Gestaltgesetze festgehalten wurde, sowie das Erfahrungswissen von erfahrenen UI Designern. Der vorgestellte Prozess ist einen Ansatz dieses Wissen auch für Nicht-Designer nutzbar zu machen.

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