Design Leadership Is a Growing Concern – Mein Fazit von der #leadingdesign 2018

Die Leading Design 2018 ist gerade zu Ende gegangen. Ich genieße ein letztes IPA bevor es morgen wieder zurück nach Hause geht.

Ich bin sehr froh, dass ich mich dieses Jahr für diese Konferenz entschieden habe. Ich bin noch ein wenig berauscht … selbstverständlich rein fachlich ;-). Es fühlt sich so an, als ob ich wieder bei einem fachlichen Neuanfang dabei war. Design ist tatsächlich erwachsen geworden … oder wie Judy Wert es zu sagen pflegte: “Design really is important now. Every organization needs design leadership.” Design Leadership ist die nächste Stufe in der Professionalisierung der Disziplin “User Experience”. Die Erhöhung der Effektivität von Investitionen in UX und Design gewinnt an Bedeutung. DesignOps und Designmanagement sind neue Facetten im Berufsbild von User Experience. Um es gleich klarzustellen: DesignOps hat mit DevOps nix zu tun. DesignOps fokussiert auf den effektiven Betrieb von Designaktivitäten und einer Designorganisation.

Zum Inhalt der Konferenz:

Am Mittwoch ging es thematisch um Grundlagen der Führung und Personalführung. Der Mittwoch war wenig designspezifisch. Design Leadership hat einen festen Platz in vielen Unternehmen eingenommen. Viele Designer haben den Sprung in Richtung Management gemacht bzw. streben diesen an. Wie Führungskräfte aus anderen Disziplinen auch, werden sie dabei mit den klassischen Anfängerfehlern im Management konfrontiert. Auch angehende Design Manager machen Fehler, wie beispielsweise Micromanagement, autoritäre Führung, Angst negatives Feedback zu geben oder das Streben danach, von ihren Mitarbeitern geliebt zu werden. Ein Blick in etablierte Führungsrollen könnte da helfen. Sehr hilfreich fand ich den Impuls von Scott Berkun Unternehmenspolitik nicht als Hindernis, sondern als Chance zu begreifen und es zu nutzen.

Der Donnerstag und Freitag drehte sich um DesignOps – also den Betrieb von großen Designorganisationen, die Entwicklung von Designorganisationen, Personalführung im Designbereich und Erwartungen an die Art und Weise, wie Designmanager führen sollen. Vor allem der Donnerstagvormittag war sehr lehrreich für mich. Er zeigte, dass viele – vor allem amerikanische – Unternehmen Prinzipien von User Experience und Design auf die Ebene des strategischen Management gezogen haben, damit sie ihre Wirkung besser entfalten können. Designmanager sind auf dem Executive Level angekommen und haben einen festen „Platz am Tisch“ gewonnen. Der effiziente Betrieb von Designorganisationen und die Entwicklung von effektiven Designorganisationen sind wesentliche Themen für UX Professionals in diesen Tagen.

Mehrere Konferenzbeiträge haben gezeigt, dass sich die Methoden und Vorgehensweisen des Designs auch für die Entwicklung von Teams und Mitarbeitern verwenden lassen.

In einem Beitrag wurde die Verbindung zwischen Marke und User Experience bzw. Product Design betont. Die Disziplin “User Experience” sollte nicht mehr irgendein positives Nutzungserlebnis zum Ziel haben, sondern eins, welches dem Markenversprechen voll und ganz gerecht wird.

In amerikanischen Unternehmen scheint Inklusion auch im Designbereich immer noch ein großes Thema zu sein. In zwei sehr emotionalen Beiträgen ging es um die Benachteiligung von Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes oder ihrer sexuellen Orientierung. Es wurde in beiden Beiträgen gefordert Designteams “inklusiver” bzw. toleranter zu gestalten.

Interessant fand ich auch, dass ca. 50-60% der offenen Positionen im Bereich Designmanagement und Design Leadership nicht öffentlich ausgeschrieben sind. Viele Unternehmen setzen aufgrund der hohen Anforderungen an Design Leadership und des geringen Angebotes auf Headhunter, um die richtigen Personen zu finden. Designer, auf der Suche nach Designmanagement-Jobs sind, sollten sich daher nicht allein auf Stellenportale und ihr persönliches Netzwerk verlassen.

Außerdem habe ich gelernt, dass Unternehmenspolitik etwas gutes ist, was wir als UX Professional besser nutzen sollten, um unsere Ziele zu erreichen. Wir müssen lernen das Spiel der Macht auf Augenhöhe zu spielen. Dazu gehört auch die Nutzung und Steuerung der Organisation über KPIs und Kennzahlen.

Ach ja: Es wurde immer wieder davon berichtet, dass die großen Tech-Companies Karrierepfade für Designer schaffen und das andere Unternehmen auch tun sollten. Die Zeiten für UX Professionals werden immer besser 🙂

Die Zusammenfassungen aller Konferenzbeiträge, die ich interessant fand, findet Ihr übrigens hier: Leading Design 2018

PS: Danke DATEV, dass ich dabei sein durfte.

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