Bedienoberflächen mit XAML gestalten


(Screenshot: Expression Blend)

Microsoft(r) hat die erste Beta seines neuen Gestaltungswerkzeuges für Bedienoberflächen “Expression Blend” (ehemals “Expression Interactive Designer”) vorgestellt. Mit Blend werden Bedienoberflächen mit Hilfe des XAML-Formats gestaltet. Dies ermöglicht neben einer Vielzahl an neuen Gestaltungsmöglichkeiten auch eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Gestaltern, da XAML auch in Visual Studio zum Einsatz kommt.
XAML-Bedienoberflächen werden mit der Microsoft-eigenen Windows Presentation Foundation (WPF) direkt über die Grafikkarte dargestellt. WPF ist in Windows Vista integriert und zukünftig auch für andere Betriebssysteme erhältlich. WPF ist Teil des .NET-Framework 3.0.
Ich hatte das Glück, schon einige Projekte im Zusammenhang mit Windows Vista und XAML machen zu können. Die neuen gestalterischen Möglichkeiten sind wirklich herausragend und werden in Zukunft zu völlig neuen Bedienoberflächen führen. Ebenso wird nun endlich eine vernünftige und effiziente Arbeitsteilung zwischen Entwicklern und Gestaltern möglich, bei der jeder das machen kann, was er am Besten kann. Die Zeiten, dass Entwickler Entwürfe von Bedienoberflächen (z.B. aus Photoshop) mit den beschränkten Möglichkeiten von Entwicklungsumgebungen nachbauen mussten, sind mit Blend wohl endlich vorbei.
Hier ein kurzer Abriss der neuen Möglichkeiten:
* WPF verbindet 2D-, 3D-, Video- und Animationstechniken miteinander und ermöglicht so, dass alle gestalterischen Möglichkeiten ohne den Einsatz zusätzlicher Technologien zur Verfügung stehen.
* Bedienelemente und grafische Elemente werden zukünftig hauptsächlich nicht mehr auf Basis von Pixelgrafiken sondern Vektorgrafiken dargestellt.
* Es gibt sehr sehr einfache Animationsmöglichkeiten.
* Endlich kann man Texte richtig gestalten. Außerdem wurde die Glättung von Schriften verbessert.
* Bedienoberflächen können einfach so gestaltet werden, dass sie sich an beliebige Bildschirmauflösungen durch Skalieren, Neuordnen und Verschieben automatisch anpassen.
* Es wird nicht nur sauber zwischen der Gestaltung der Bedienoberfläche und der Programmierung im Allgemeinen getrennt. Es wird sogar zwischen der Gestaltung und der Interaktionslogik bei Bedienelementen getrennt. Somit kann beispielsweise aus einer Gruppe Radiobuttons mit wenigen Handgriffen eine Liste mit Bildern gemacht werden. Die Funktion der Bilderliste ist dann genauso wie bei den Radiobuttons – ein Radiobutton / Bild ist immer größer als alle anderen, wenn es angeklickt wurde.
* Man kann sehr einfach die Eigenschaften von Elementen z.B. Buttons an Werte aus einer Datenbank oder an die Eigenschaften von anderen Elementen koppeln.
* Das “manuelle” Neuzeichnen von Bedienelementen, wenn man beispielsweise mal den Style ändern möchte oder etwas animiert hat, entfällt. Dies übernimmt WPF automatisch.
Diese Liste könnte ich noch stundenlang weiterschreiben. Am Besten einfach herunterladen, selbst ausprobieren und begeistern lassen.

Siehe auch:

Expression Blend

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