MuC2007: Blind den Weg finden, aber wie?


Foto von der MuC 2007

Carina Meixner hat in ihrem Vortrag eine soundbasiertes Orientierungs- und Navigationshilfe für sehbehinderte und blinde Fußgänger vorgestellt, welche sie im Rahmen ihrer Diplomarbeit gemeinsam mit Brigitte Ringbauer entwickelt hat.
Die Orientierung wird über eine Mischung aus 26 realen Alltagsklängen und synthetische Klängen ermöglicht. Wichtig ist, dass die Sounds gut gemerkt und leicht wiedererkannt werden können. Die Sounds werden über einen aufliegenden Einohr-Kopfhörer übertragen, welcher auch Umgebungsgeräusche durchlässt. Für das Merken der Töne ist es besonders hilfreich, wenn die dahinterliegende Assoziationen, z.B. “Klingt wie ein ‘nein, nein’-Geräusch.”, den Anwendern als Hilfestellung erklärt werden. Die Ergebnisse des Usertests haben gezeigt, dass auch diese recht große Anzahl von Geräuschen von Blinden und Sehbehinderten schnell erlernt und relativ leicht wiedererkannt werden können. Allerdings funktionieren Klänge nicht für alle Informationen z.B. Entfernungen und Richtungen sollten besser als Sprachausgabe übermittelt werden.
Die Orientierungshilfe wurde in einem klassischen anwenderorientierten Entwicklungsprozess entwickelt. Dabei wurde der Prototyp auf Basis einer Anforderungsanalyse gemeinsam mit insgesamt 15 Anwendern in 2 Iterationen entwickelt – ein für eine Diplomarbeit beeindruckender Projektumfang.

Siehe auch:

Mensch und Computer 2007

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