CHI 2008: Avoiding „We can’t change that“

Wer kennt das nicht: ein Usability-Problem wurde erkannt, kann aber nicht beseitigt werden, weil es aus technischen Gründen zu aufwändig bzw. unmöglich ist. Genau dieser Thematik haben sich Bonnie E. John, Lenn Bass und Elspeth Golden (Carnegie Mellon University) in Ihrem Kurs mit dem Titel „Avoiding ‚We cant’t change that’“ angenommen.
Ihre Idee ist es bereits sehr frühzeitig über Szenarien und darüber hergeleitete Usability-Supporting Architectural Patterns (USAP) Einfluss auf Architekturentscheidungen zu nehmen. Dazu haben sie ca. 24 verschiedenen Szenarien erarbeitet, die aus Usability-Sicht Einfluss auf die Softwarearchitektur haben können:

* Aggregating Data
* Aggregating Commands
* Canceling Commands
* Using Applications Concurrently
* Checking for Correctness
* Maintaining Device Independence
* Evaluating the System
* Recovering from Failure
* Retrieving Forgotten Passwords
* Providing Good Help
* Reusing Information
* Supporting International Use
* Leveraging Human Knowledge
* Modifying Interfaces
* Supporting Multiple Activities
* Navigating Within a Single View
* Observing System State
* Working at the User’s Pace
* Predicting Task Duration
* Supporting Comprehensive Searching
* Supporting Undo
* Working in an Unfamiliar Context
* Verifying Resources
* Operating Consistently Across Views
* Making Views Accessible
* Supporting Visualization

Im UCD-Prozesses können USAPs nach der Analyse des Nutzungskontextes und der Anwendungsszenarien zum Einsatz kommen. An dieser Stelle sind die Anforderungen an das zu entwickelnde System soweit erarbeitet, dass gemeinsam mit Anwendern und Entwicklern geprüft werden kann, inwieweit sich die von John, Bass und Golden vorgeschlagenen USAPs anwenden lassen bzw. es notwendig ist weitere USAPs zu entwickeln. In jedem Fall sollten die vorgeschlagenen USAPs noch an das zu entwickelnde System angepasst werden.
Durch diesen zusätzlichen Schritt ist es möglich bereits vor dem Prototyping mehr oder weniger grobe Anforderungen an die Softwarearchitektur abzuleiten. Außerdem kann dadurch auch die Zusammenarbeit zwischen Softwarearchitekten und Usability-Experten optimiert werden.

Siehe auch

Achieving Usability Through Software Architecture

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