Im diesem Panel diskutierten Vertreter von Splunk, SAP Labs, Stanford D.School, IDEO und Google Best Practices für Design Thinking in Unternehmen. Grundannahme der Diskussion war, dass viele Design Thinking-Vorhaben in Unternehmen nicht erfolgreich sind, da es oft falsch verstanden und falsch genutzt wird.
Für mich ergaben sich aus der Diskussion folgende Best-Practices:
- Do Design Thinking with an experienced coach.: Um sicher zu gehen, dass Design Thinking-Sessions gute Ergebnisse produzieren, bedarf es erfahrener Design Thinking Coaches. Diese können sicherstellen, dass die Methodik richtig angewendet wird. Google und SAP haben Mitarbeiter explizit zu Design Thinking Coaches ausgebildet, damit diese Entwicklungsteams bei der Ideenentwicklung helfen.
- Do user research upfront und find the right problem.: Es ist sinnvoll User Research vor Design Thinking-Sessions dafür zu nutzen die richtigen Ansatzpunkte und Probleme zu identifizieren. Es gilt ein eindeutiges Problem zu finden, was gelöst werden soll.
- Don’t do Design Thinking, to just do Design Thinking.: Design Thinking ist eine Innovationsmethode und eine Sichtweise auf Innovation. Es ist kein Allheilmittel und ersetzt auch nicht User Research. Design Thinking kann dabei helfen Ideen zur Lösung von Problemen zu entwickeln. Es ist aber kein Vorgehen zur Produktentwicklung. Es muss gut überlegt werden, ob und wann Design Thinking eingesetzt wird.
- Design Thinking needs to be fast in large organizations.: Die Dauer von Design Thinking-Sessions wurde intensiv diskutiert. In der D.School liegt der Fokus mehr auf Problemverständnis sowie Kreativität und weniger auf Geschwindigkeit. Daher dauern Design Thinking-Sessions min. 8 Wochen. Bei Google und SAP ist die eine kurze Dauer und hohe Geschwindigkeit notwendig, damit sich die Mitarbeiter auf die Session konzentrieren. Die Zeit der Mitarbeiter in großen Unternehmen ist begrenzt und die Anzahl an Störungen bzw. Konkurrierenden Themen ist hoch. Um zu vermeiden, dass Projekte bei einem “Wir treffen uns jeden Freitag alle 2 Wochen”-Ansatz stecken bleiben, ist es notwendig die Session zu konzentrieren. Bei SAP dauern Design Thinking-Sessions daher 2-6 Wochen. Bei Google 3-5 Tage. In kleinen Unternehmen bzw. Startups ist das nicht notwendig, da hier von Natur aus ein höherer Fokus auf einzelne Aufgaben gelegt werden kann.
- Adapt Design Thinking to culture.: Design Thinking-Formate müssen auf die Kultur der Teilnehmer (Herkunft) und Unternehmen angepasst werden. Dabei ist es von besonderer Bedeutung die Feebbackkultur eines Landes bzw. eines Unternehmens zu berücksichtigen.
- Design Thinking needs to be 100%.: Es ist hilfreich im Vorfeld von Design Thinking-Sessions Teilnehmer aus einem Unternehmen zu gewinnen, die zum einen ein hohes Interesse an der Lösung des Problems haben und zum anderen das notwendige Engagement mitbringen. Den Teilnehmern muss von vornherein klar sein, dass nur eine 100%ige Teilnahme Sinn macht.
- Recruting is critical.: Auch wenn die Stichproben in Design Thinking-Projekten eher klein sind und in erster Linie für ein begründetes Bauchgefühl sorgen sollen, so gilt es doch die Menschen zu rekrutieren, die ein gutes Bild auf die adressierte Anwenderschaft ermöglichen. Ein falsches Feedback führt die Design Thinker auf die falsche Spur.
- “Don’t sell Design Thinking as easy. Design Thinking is like soccer. You are not David Beckham because you understood the process. But encourage people to try it. Don’t be too afraid.”
Siehe auch
USING A “DARK HORSE” PROTOTYPE TO MANAGE INNOVATIVE TEAMS