muc16: Der interne UX-Stammtisch

Dominique Winter (REWE Digital) berichtet in seinem Beitrag gemeinsam mit Sven Bittenbinder (Buhl Data) und Gunnar Stevens (Hochschule Bonn-Rhein-Siegen) über den Einsatz eines internen UX-Stammtisches zur Entwicklung einer Community of Practice für UX-Professionals. UX-Professionals müssen über sehr viel Wissen zu Produkt, Produktumfeld, Nutzern, Nutzungskontext und UX-Methoden verfügen. Dieses Wissen können sich die UX-Professionals zum einen selbst aneignen oder auf das Wissen des Unternehmens zurückgreifen. Dazu bietet sich eine Community of Practice an. Unter einer Community of Practice (CoP) versteht er eine Gemeinschaft von Personen mit ähnlichen Aufgaben, Schwerpunkten und einem gemeinsamen Interesse. Sie agieren weitgehend selbstorganisiert und haben keine disziplinarische Aufgabe.


Konkret ging es in dem Fallbeispiel um ein mittelgroßes Unternehmen mit 250 Mitarbeitern in dem das Thema UX etabliert werden sollte. Treiber war eine zentrale UX Abteilung. Zur Bildung der Community trafen sich Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Rollen in den letzten 18 Monaten einmal am Ende jedes Monats freiwillig in ihrer Mittagspause. Bei diesen Treffen wurde sich dann mal mit und mal ohne Agenda über das Thema UX ausgetauscht. Die Befragung nach 18 Monaten unter den Teilnehmern ergab, dass diese Treffen als sehr wertvoll erlebt wurden.

Bei der Einführung des UX-Stammtisches wurden folgende Erfahrungen gemacht:

  • Das Treffen in der Mittagspause ist für den Anfang in Ordnung. Aber es kann sinnvoll sein Randzeiten zu wählen, wenn die CoP etabliert ist.
  • Der Name “Stammtisch” war in diesem Unternehmen negativ belegt. Er wurde eher mit alten Männern die Bier trinken in Verbindung gebracht. Daher wurde der Name “User Centered Lunch” gewählt.
  • Es ist sinnvoll möglichst interdisziplinäre Teilnehmer auszuwählen.
  • Es wurde ein ungezwungener Rahmen für das Treffen gewählt.
  • Von Zeit zu Zeit sollten Experten von extern eingeladen werden, um neues Wissen in die CoP zu bringen.
  • Es bedarf eines Initiators und Organisators zur Aufrechterhaltung der Community.
  • Die Treffen müssen thematisch auf ein bestimmtes Thema fokussiert werden, damit die Teilnehmer das Treffen als wertvollen Austausch wahrnehmen. Als Einstieg eignen sich Themen wie “Zeig doch mal was Du als gutes Design empfindest.”

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