muc15: Usability-Testing in agilen Entwicklungsprojekten

Michaela Thölke und Alexander Rösler berichteten in ihrem Beitrag über die Herausforderungen des Usability-Testings in agilen Projekten. Der iterative Charakter der agilen Projekte erfordert in erster Linie eine Beschleunigung des Testings. Dazu haben sie sich die unterschiedlichen Phasen eines Usability Tests angeschaut und überlegt, welche Änderungen dafür möglich sind. Sie haben folgende Optimierungen vorgenommen:

  • Die Vorbereitung erfolgt bereits parallel zum Entwicklungsprozess. Die Testgegenstände kommen in der Regel erst kurz vor dem Test. Dies erfordert eine intensivere Abstimmung zwischen UX-Experten und Entwicklung.
  • Den wesentlichen Beschleunigungseffekt erreichen sie durch ein reduziertes Reporting, welches bereits am Ende des letzten Testtages fertiggestellt wird. Dafür ist wichtig, dass das Entwicklungsteam bei jedem Interview dabei ist.
  • Allerdings sollte dabei nicht jeder Beobachter aus dem Projektteam ungefiltert auf Post-its und ohne Briefing mitschreiben. Aus ihrer Erfahrung werden dann zu viele positive Erkenntnisse aufgeschrieben, es werden Pseudo-Probleme notiert und ingesamt zu viele Erkenntnisse redundant erfasst. Heute machen sie eingangs eine kurze Schulung zur Beobachtung. Die Beobachter aus dem Projektteam notieren dann ihre Erkenntnisse auf einem Block. Am Ende des Tests tragen die Beobachter ihre Erkenntnisse unter Moderation des Testleiters zusammen. Der Testleiter vermittelt in dieser Moderation auch Kenntnisse zur Erkennung und Einschätzung von Usability-Problemen. Der Testleiter hat als UX-Profi das letzte Wort, um eine versehentliche Verfälschung der Ergebnisse durch gruppendynamische Effekte zu erreichen.
  • Die Dokumentation erfolgt in Form von Exceltabellen, Fotodokumentationen der Diskussionsrunde am Ende der Tests oder … je nach dem, was das Projekt braucht.

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