Paul-Jervis Heath (Modern Human) eröffnete die diesjährige UXSTRAT mit seinem Vortrag zur Integration von Mensch und Maschinen. UX Designer verstehen es heute die aktive Bedienung von Produkten zu gestalten. Dabei geht es oft um User Interfaces, welche den Anwender auffordern etwas zu tun (Siehe Normans “Affordance”-Begriff).
Embedding technology into our environment changes our relationship with that technology, that environment and with each other.
Mit der Integration von Technologie in das menschliche Leben, wird diese gleichzeitig unsichtbarer. Der Aufforderungscharakter von User Interfaces geht mit dieser Entwicklung verloren. Anwender müssen wieder neu lernen, wie sie mit dieser neuen Technology interagieren. Er sieht aktuell drei Hauptmotivationen für Menschen auf diese neue Technology aufzuspringen. Erstens, um darüber zu zeigen, wie modern sie sind. Zweitens um damit zu experimentieren. Drittens, weil es finanzielle oder zeitliche Vorteile bringt.
Für UX Designer von integrierten Technologien ist es wichtig, sich damit auseinander zu setzen, welche Auswirkungen die neue Technologien und deren Integration auf das Leben der Anwender hat. UX Designer müssen sich deutlich mehr mit den Nutzungskontexten auseinandersetzen, um eine positive User Experience zu erreichen. Dadurch können Erlebnisse wie dieses vermieden werden: Das Baby wurde gerade mit viel Liebe zum Einschlafen gebracht hat. Um jetzt das Licht auszumachen, flüstert der Papa zu Alexa “Psst. Alexa, mach das Licht aus.” und Alexa antwortet in voller Lautstärke “Welches Licht soll ich ausschalten”. Auch wenn es süß ist in die aufgeweckten Augen eines Babys zu schauen, war das in dieser Situation sicher nicht das Ziel.
Um in dieser grundlegenden Veränderung erfolgreiche Produkte gestalten zu können, ist es für UX Designer von zentraler Bedeutung sich noch mehr mit dem “Warum” von Tätigkeiten zu beschäftigen … also damit, warum Menschen bestimmte Dinge in einer bestimmten Art und Weise tun. Es geht um das tiefe Verständnis von Vorgängen, Absichten und Problemen, um dadurch Ideen für neue erfolgreiche Produkte und Service zu entwickeln. Außerdem ist es für ihn wichtig die komplette User Journey zu erfassen und zu visualisieren. Die Situation und die Umständen in der bzw. unter den User Journeys beginnen, sind der Schöüssel zur Beantwortung der Frage nach dem “Warum”. Dazu setzt er in seiner Praxis auf klassische Methoden wie Tagebuch-Studien, Shadowing und Experience Mapping. Er verdeutlichte dies anhand von zwei Showcases zu Küchengeräten und Shopping.
Im Fazit seines Vortrags resümierte er: Die Digitalisierung ist heute oft technologie-getrieben. Er empfiehlt UX Designern die menschlichen Bedürfnisse und Emotionen anstelle der Technologie in den Vordergrund zu stellen. Es darf nicht nur um Effizienz gehen. Um eine erstrebenswerte Zukunft zu bauen, sollten Dinge wie Emotionen, soziale Beziehungen, menschliches Zusammenleben und Menschlichkeit im Mittelpunkt der digitalen Veränderung stehen.
Right now it feels like there is a technology looking for a problem.