Jane Austin (Babylon Health) eröffnete die Leading Design 2018 in London mit einem Bericht über ihren Entwicklungsweg als Design Manager bei Babylon Health. Sie begann mit der Führung von 1-2 Personen. Danach übernahm sie die Teamführung für Design und bis sie schließlich zum Director für Product Design wurde.
Die Entscheidung für oder gegen eine Führungsaufgabe im Designbereich ist nicht einfach. Es gilt die vorausschauende Entscheidung zu treffen, ob man seine Erfüllung in der Gestaltung von Produkten und Services oder im Management von Designern und Designorganisationen finden wird.
Do you want to become a manager, or do you want to excel in your craft. – Peter Merholz
Aufgabe von Design Mangern ist es nicht selbst gutes Design zu schaffen. Sie sieht es als ihre Aufgaben dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter sich mit Ihren Aufgaben identifizieren können und das Team zu inspirieren. Zusammengefasst definiert sie die Aufgabe eines Design Managers wie folgt:
Die Veränderung von der Mitarbeiterin zur Design Managerin war für sie schwierig. Sie wurde aus einem Team von Designern heraus befördert. Ihr war es daher anfangs sehr wichtig, dass sie von ihren Kollegen gemocht wurde. Sie machte die typischen Anfängerfehler: direktive Führung, Micromanagement, Vermeiden von negativem Feedback, …. Erst mit der Zeit begann sie zu verstehen, dass es nicht darum geht, dass sie “gemocht” sondern “respektiert” wird.
Der Veränderungsprozess ins Designmanagement ist ein grundlegender Wandel, der mit einem intensiven Lernprozess einher geht. Sie empfiehlt angehenden Führungskräfte nicht den Anspruch zu haben, von Anfang an perfekt sein zu wollen. Fehler und Learning by Doing gehören zu diesem Veränderungsprozess einfach dazu. Das wichtigste dabei ist, dass man sich nicht verstellt – “Sei wie Du bist. Sei authentisch.”
Eine weitere Herausforderung bestand für sie darin Vertrauen ins Team zu entwickeln und Aufgaben zu delegieren. Anstatt die Dinge selbst zu tun, ist es besser den eigenen Anspruch an die Aufgabe zu formulieren und Mitarbeitern dabei zu coachen, wie sie diesen Anspruch erreichen können.
The leader woh gives up control gains more power and influence than the one who keeps it. – David Marquet
Je weiter sie die Designmanagement-Leiter hinauf kletterte umso mehr erkannte sie, dass User Experience und Design ist nicht der Mittelpunkt einer Organisation ist. UX Professionals denken zwar häufig, dass sie die Einzigen sind, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen. In Wirklichkeit ist das aber nicht so – auch andere Professionen in einem Unternehmen haben einen ähnlichen Anspruch.
Weiterhin sieht sie es als einen wesentlichen Erfolgsfaktor für Design Manager, dass sie verstehen, wie das Geschäftsmodell des Unternehmens funktioniert, für das sie arbeiten. Wie verdient das Unternehmen sein Geld? Welche Ziele verfolgt das Unternehmen? Außerdem müssen Design Manager verstehen, wie die Organisation funktioniert. Wer hat die Macht? Wo werden die wichtigen Entscheidungen getroffen?
Erst durch auf Basis dieser Kenntnisse können Design Manager eine wirksame Vision für das Design der Produkte und Services des Unternehmen. entwickeln.
Sie ging in ihrem Beitrag auch auf die Einstellung von Designern ein. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass soziale Kompetenzen und Soft-Skills für die erfolgreiche Arbeit eines Mitarbeiters wesentlich wichtiger sind als fachliche Fähigkeiten. Aus ihrer Sicht kann man viele fachliche Fähigkeiten durch Weiterbildung Training erwerben und ausbauen. Soziale Kompetenzen und Soft-Skills hingegen lassen sich nahezu nicht mehr weiterentwickeln.
Zum Abschluss gab sie noch einen Tipp: Auch wenn es bei Führung u.a. darum geht Mitarbeitern Bühnen zu bauen und diese den Erfolg ernten zu lassen, sollte man als Führungskraft nie vergessen, die eigenen Erfolge bei den richtigen Personen sichtbar zu machen.
Tue Gutes und rede darüber.