mcbw: Was macht User Interfaces sexy

Tyron Montgomery von augenreiz.de hat sich in seinem Vortrag mit Fragen rund um gutes User Interface Design beschäftigt.
Gute Gestaltung bzw. gutes User Interface Design dient für ihn in erster Linie dem besseren Absatz von Produkten – also der Umsatzsteigerung. Gute Gestaltung geht dabei über die reine Betrachtung der ergonomischen oder funktionalen Aspekte hinaus und berücksichtigt auch die emotionalen Faktoren.

Sexy = Pflichterfüllung + Attraktivität

Gutes User Interface Design ist aus seiner Sicht polarisierend – entweder man liebt es oder man findet es “Banane”. Es schafft in jedem Fall eine emotionale Bindung zwischen Produkt und Nutzer. Aus seiner Erfahrung sehen Designer gutes Design oft so:
* Qualität von Design basiert auf sachlichen Kriterien
* Ergonomische Umsetzung der funktionalen Anforderungen
* Klare Designsprache (Farben, Formen, Typographie, etc.)
Allerdings erklärt das nicht, warum es so schwierig ist festzulegen, was gutes Design ist und warum manche Designs, die diese Bewertungskriterien offensichtlich nicht erfüllen, trotzdem erfolgreich sind. Aus Sicht der Psychologie und Marktforschung ist bekannt:
* Entscheidungen werden überwiegend emotional getroffen
* Fakten haben primär stützende oder eingrenzende Funktion
* Urteile werden von vorherigen Urteilen kaskadisch beeinflusst
Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die emotionalen Faktoren eine entscheidende Rolle für gutes User Interface Design spielen. Einem guten Design geht daher ein umfassendes Verständnis der Zielgruppe, deren Umgebung und deren Bedürfnissen voraus.

“The broader one’s understandig of the human experience, the better design we will have.” – Steve Jobs

In seinem Vortrag hat er die allgemein anerkannten Erkenntnisse von Tractinsky und Hassenzahl bekräftigt, dass die emotionale Attraktivität eines Produktes einen maßgeblichen Einfluss auf dessen Qualitätswahrnehmung hat.

Ruft ein Produkt beim Benutzer Glücksgefühle hervor, verzeiht der Benutzer Schwächen bei Ergonomie und Zuverlässigkeit – und bisweilen sogar bei der Basis-Funktionalität.

Die Herausforderung bei der Nutzung der emotionalen Faktoren sind aus seiner Sicht, dass ohne intensive Recherche am Anfang kaum Prognosen darüber möglich sind, ob ein Produkt als sexy wahrgenommen wird. Außerdem muss man sich dabei darüber im Klaren sein, dass erfolgreiches User Interface Design nicht den Nerv jedes potentiell denkbaren Anwenders treffen wird, sondern nur den der angestrebten Zielgruppe.

Siehe auch

augenreiz.de
MCBW

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