MuC14: The BMW i3 HMI – Holistic user interface engineering for e-mobility

Christian Knoll, Roman Vilimek und Inken Schulze von BMW haben über die Entwicklung des Elektro-Autos i3 gesprochen. Die Konzeption des BMW i3 begann in etwa im Jahr 2008. Der BMW i3 sollte in der Produktion nur die Hälfte der Energie, 70% weniger Wasser benötigen. Die notwendige Energie sollte zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen stammen.

An das Design des Fahrzeugs wurde ein puristischer Anspruch gestellt. Das Fahrzeug soll eine Erweiterung des Lebensraums darstellen: keinen typischer Fahrerplatz sondern eher Wohnzimmeratmosphäre. Deswegen gibt es beispielsweise eine durchgehende Sitzbank in der ersten Reihe. Es wurde auf den bmw-typischen baulichen Einschluss des Fahrers in das Fahrzeug verzichtet. Das Fahrzeug ist in einem cloudbasierten Ökosystem integriert. Das UI des Fahrzeugs sollte sich konsistent in die anderen UIs des Okösystems integrieren (vom Fahrzeug über die Ladestation bis zur App) Der Leichtbau und der Designanspruch führte zu einer deutlichen Reduktion von Fahrzeugfunktionen.

In internationalen Feldversuchen wurden auf Basis von über 1.000 umgebauten konventionellen Fahrzeugen (z.B. Mini-E) die Erlebnisse von Anwendern mit Elektro-Autos, die Akzeptanz und der Umgang mit der Reichweiteneinschränkung getestet sowie Informationen zum Nutzungskontext erhoben. Dazu testeten die Anwender die Fahrzeuge bis zu einem halben Jahr und gaben Feedback zu ihren Erlebnissen. Die Forschungsprojekte laufen teilweise aktuell immer noch. Zwei Highlight-Erkenntnisse waren:

  • Die zurückgelegten Strecken der E-Autos waren ähnlich der von konventionellen Kleinwagen.
  • Je länger die Anwender ein Auto hatten, um so seltener wurde geladen.
    • Auf Basis der Erkenntnisse aus den Feldversuchen wurden die Bedienoberflächen des i3 konzipiert und mit Usability Tests sowie Social Monitoring getestet. Wichtige Erkenntnisse der Usability Tests waren u.a.:

      • Das fehlende Motorgeräusch erschwerte die Einschätzung zum Zustand des Fahrzeugs sprich ob das Fahrzeug an oder aus ist.
      • Anwender haben ein hohes Interesse an Informationen zur Reichweite und Energieverbrauch – nicht nur vom Auto, sondern auch von elektrischen Verbrauchern wie Sitzheizung.
      • Um Anwendern, die Fahrzeuge mit manueller Schaltung gewohnt sind, den Einstieg zu erleichtern wurde der Gangwahlschalter um farbliches Feedback ergänzt.

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