UX Thinking – UX ist mehr als bunte Bildchen und fancy Animationen #muc17

Die MuC 2017 begann für mich mit einem Tutorial von Herbert A. Meyer und Hias Wrba von artop zu UX Thinking. Hinter dem von artop geschaffenen Begriff “UX Thinking” verbirgt sich ein ganzheitliche Sichtweise auf UX. Nach der Erfahrung der Beiden wird UX häufig auf Interaktionsgestaltung und visuelle Gestaltung reduziert. Weiterführende Aspekte wie User Research, Anforderungsanalyse und Kontextanalyse kommen bei der praktischen Umsetzung von UX zu kurz.

Der Denkansatz “UX Thinking” basiert auf 3 Grundgedanken:

  • Shared Understanding: Die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses im Team. “Das Ekelige an Shared Understanding ist, dass man ab der ersten Minute im Team glaubt, man hätte es.”
  • Bricolage: Natürlich müssen UX Methoden verstanden und angewendet werden können. Teams müssen aber darüber hinaus in der Lage sein UX Methoden für ihre Bedarfe zu adaptieren. “Es geht so ein bisschen darum den Respekt vor der Unantastbarkeit der UX Methoden zu verlieren.”
  • Critical Thinking: Das kritische Hinterfragen von Annahmen, scheinbaren Gegebenheiten und Problemen.

Strategize for impact, Design for outcome, Build for output.

Methodischer Hintergrund von UX Thinking sind Theorien zu Aktivität und Motivation von Diefenbach und Hassenzahl. Durch diese werden die Frage nach dem Warum und das Wohlbefinden bei der Gestaltung von Produkten und Services in den Mittelpunkt gestellt.

Mein Fazit: UX Thinking ist eine Zusammenfassung der aktuell anerkannten Vorgehensweisen und Best Practices zur Gestaltung und Entwicklung von Produkten / Services. (Lean, Agile, Design Thinking, Service Design, Human Centered Design, …)

Neben dem Gedanken des UX Thinking nehme ich aus diesem Tutorial den Verweis auf eine Studie der Carnegie Mellon mit, die sich damit beschäftigt hat, wie man Teams zusammensetzen muss, damit eine kollektive Intelligenz und eine hohe Teamperformance entsteht. Die praktische Übung dieses Tutorials hatte nämlich nicht nur den Zweck die Erstellung von Visionen in Gruppen zu üben, sondern auch die Teamperformance mit dem Redeanteil der einzelnen Teammitglieder ins Verhältnis zu setzen – ein Sozialexperiment quasi. Damit sollte mit Referenz auf die Studie der Carnegie Mellon University bewiesen werden, dass die Teams mit dem ausgeglichensten Redeanteil die besten Ergebnisse erzielen. Ganz geklappt hat es nicht: Das Team mit dem ausgeglichensten Redeanteil landet nur auf Platz 3.

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